Kallmünz – eine Perle von Natur aus

Aus der Sicht des italienischen Fotografen Aldo Callegaro (aldofoto.com)

Kallmünz Oberpfalz Fotos (C): www.aldofoto.com

„Da fehlen nicht die bunten malerischen
Häuschen mit den Terrassen und Treppchen,
die sich im Flusse spiegeln
und einen fast italienischen Eindruck machen,
nicht die seltsamen Felsformationen,
die steil zum Wasser abfallen,
so daß der Beschauer sich manchmal
beinahe nach Norwegen versetzt glaubt – nicht die grünen Matten,
die ihn wie Schweizer Almen anmuten – und
auch nicht die schattigen Laubwälder,
die ihn doch nicht vergessen lassen,
daß er in Deutschland ist.“

Else Boyen, Malerin, Dresden

Streifzug durch Jahrhunderte

Eingebettet im Mündungswinkel zwischen Vils und Naab liegt Kallmünz. Über dem Markt erhebt sich der Schlossberg nach beiden Seiten mit steil aufragenden Felswänden. Die Burgruine, umgeben von dem größten Ringwall der Oberpfalz aus dem Jahr 1900 vor Christus, bietet phantastische
Ausblicke.

In eine Höhle im Burgfelsen hineingebaut ist das „Haus ohne Dach” – innen so feucht wie eine Tropfsteinhöhle und außen herrlich anzuschauen.

Die Steinerne Brücke über die Naab, von 1549 bis 1558 erbaut, verbindet die beiden Kallmünzer Ortsbereiche. „Der schiefe Turm” krönt das Renaissance-Rathaus aus dem Jahr 1603. Sehenswert sind wechselnde Ausstellungen sowie Gemälde- und Zunftstangensammlungen.

Die drei Schlösser sind äußerst bürgerlich geworden. Wo früher der Landadel residierte, wohnen heute die Nachfahren der damaligen Untertanen.

Der Turm des „Holzheimer Schlößchens“ hat die Zeit nahezu unbeschadet überdauert. Durch die Jahrhunderte spaziert(e) auch der Nachtwächter. Wer sich heute von ihm unterhaltsam durch den Markt führen lässt, erfährt noch viel mehr über das um 1900 zur „Perle des Naabtals“ gekürte Kallmünz.

Durchatmen : Zu Lande, zu Wasser und in der Luft

Seit jeher ziehen das spätmittelalterlich erhaltene Kallmünz und seine reizvolle
Umgebung Gäste aus aller Welt magisch an.

Wo andernorts Tourismus seinen Preis hat, blieb der kleine Markt im nördlichen Landkreis Regensburg seiner Zwanglosigkeit stets treu und hat ein Herz für jeden, der es versteht, zu genießen.

Atmen Sie mal wieder richtig durch; ob zu Lande, zu Wasser oder in der Luft.

Radeln, wandern, reiten, im Kanu touren, Ballon fahren, Gleitschirm fliegen, angeln, Tennis spielen und Sommerstock schießen auf den Sportgeländen hiesiger Vereine und noch viel, viel mehr erwartet Sie. Oh ja, endlich mal wieder richtig durchatmen!

Anglerparadies Kallmünz

Kallmünz ist noch so ursprünglich wie man es jedes Jahrhundert aufs Neue lieben lernt. Besonders beliebt ist die toskanisch anmutende Flora: Erholen und Entspannen auf natürliche Weise. Kallmünz und Umgebung sind ein wahres Angler-Paradies. Eine kilometerlange und stellenweise  bis zu 90 Meter breite Wasserstrecke steht auf Naab und Vils zur Verfügung – weithin für ihren reichhaltigen Fischbesatz mit verschiedenen Fischarten bekannt.

Feiern und genießen – erleben und entspannen

Unser Kallmünz bietet viel – im Frühjahr, im Sommer, im Herbst und im Winter.

Jede Jahreszeit wird gebührend begleitet: Oldtimertreffen mit Sommerfest im Juni, Brückenfest im Juli, Burgfest im August, Theaterabende im Dezember, Fackelwanderungen, Kirchweih mit Tanz, Erntedankfeste, Sonnwendfeuer, Fischerfest, Kartoffelfest und Märkte. Kallmünz mit seinen Vereinen, Künstlern, Gaststätten, Cafés und freilich den Bewohnern feiert gerne mit Ihnen.

In Kallmünz ist man stets bestrebt, Gästen ein attraktives Programm zu bieten. Und wer einmal da war, kommt immer wieder.

Von Eisen und Salpeter

Wenn man sich heute an der natürlichen Schönheit Kallmünz’ und dessen Umgebung erfreut, liegt das auch daran, dass es hier keine lärmenden Betriebe gibt.

Dies war nicht immer so: Des reichen Eisenvorkommens wegen galt die Oberpfalz als das „Ruhrgebiet des Mittelalters“. Nachdem in der Amberger Gegend be­reits Anfang des 11. Jahrhunderts Eisenerz gewonnen werden konnte, wurden unsere kleine Vils und auch die Naab zu bedeutenden Handelswegen.

Ne­ben dem Eisen transportierte man auch Eisenerzeugnisse, die in den mit Wasserkraft betriebenen Hammerwerken entlang der Vils hergestellt wurden, nach Re­gensburg. Im Gegenzug wurde Salz nach Amberg verschifft. Daran erinnert die 120 Kilometer lange Bay­erische Eisenstraße von Pegnitz nach Regensburg mit zahlreichen Industrie-Denkmälern aus mehreren Jahr­hunderten.

In Kallmünz sind zwei Bronzeplastiken an der Vils­brücke zu sehen: ein typisches Transportschiff und eine Figurengruppe, die das Boot an einem imagi­nä­ren Seil flussaufwärts zieht.

Auch der an der Außenmauer der Pfarrkirche an­ge­brachte prächtige Grabstein des Joachim von Pertolz­hofen, Hammermeister und Schlossbesitzer zu Kall­münz, erinnert an den Reichtum, den das Erz damals in unsere Region brachte. Dadurch konnten sich die Besitzer der Hämmer große Wohnsitze leisten. So stehen in unseren Tagen die Hammerschlösser von Rohrbach, Traidendorf und Heitzenhofen noch deut­lich als Zeugen vergangener Zeiten vor uns.

1826 kam das Ende der Eisen- und Salzschifffahrt, aber bereits 1834 ordnete König Ludwig I. erneut eine Untersuchung der Nutzbarkeit von Naab und Vils für den Schiffsverkehr an. Rasch wurden drei kleine Kammerschleusen bei Heitzenhofen, Pie­len­hofen und Ebenwies errichtet. Der erhoffte Auf­schwung als Transportweg blieb jedoch aus.

Ein letz­tes Mal kam die Naab in den Jahrzehnten um 1900 zu Ehren: Die beiden Personenschiffe „Naab“ und „Kall­münz“ beförderten Ausflügler in etwa drei Stun­den von Regensburg nach Kallmünz und – fluss­ab­wärts etwas schneller – zurück in die Dom­stadt. Der erste Weltkrieg setzte dem zunehmend un­rentabel werdenden Unternehmen ein frühes Ende.

Geschichte in Stein

Nach dem 30-jährigen Krieg und der Reformation sollte in Bayern der katholische Glaube wieder eingeführt werden. Da kamen Barock und Rokoko mit ihrer Lust an ausgefeilter Darstellung gerade recht, denn was man mit eigenen Augen sieht, kann man leichter glauben.

Als dauernde Mahnung war sicherlich das große Deckenfresko in der Kallmünzer Kirche St. Michael gedacht: „Der Höllensturz der abtrünnigen Engel”, den der Kallmünzer Künstler Matthias Zintl gemalt hat. Zintl war der erste namentlich erwähnte ansässige Kallmünzer Künstler.

Die Angst vor dem „Schwarzen Tod” hat St. Sebastian zum Lieblingsheiligen der Kallmünzer gemacht. Weil sie von der Pestepidemie 1713 verschont geblieben waren, erbauten sie ihm zum Dank auf dem nahen Auberg eine kleine Wallfahrtskirche. In einer geschwungenen Linie führt der
Kreuzweg, modern gestaltet vom ansässigen Künstler Ludwig Bäuml, hinauf zum Sebastiberg am Ortsrand von Kallmünz.

Lebendige Kallmünzer Kunst mit Tradition

Seit jeher fanden Künstler und Kunstschaffende eine Heimat für ihre Arbeit. Bereits 1805 durchstreifte Max Joseph Wagenbauer, Kabinettzeichner am Münchner Hof, die bayerischen Landschaften. Sein Wunsch: Geeignete Motive für seine Bilder finden. In Kallmünz fertigte er zwei Aquarelle.  Domenico Quaglio kam 1836 im Auftrag des Königs Ludwig I. zu uns. Er sollte einen Standort für die Befreiungshalle finden und zeichnete eine Ansicht von Norden auf den Markt Kallmünz.

Anfang des 20. Jahrhunderts war Kallmünz gar so etwas wie ein Geheimtipp unter den Malern. Sie kamen aus München, Wien, Berlin, Petersburg und vielen anderen Orten.

Namhafte Maler wie Wassily Kandinsky, Gabriele Münter, Karl Schmidt-Rottluff , Charles Palmié, Else Boyens, Ludwig Herterich, Albert Reich, Ludwig von Senger und Konstantin Gerhardinger verbrachten ihre Zeit im Gasthaus „Zur Roten Amsel“.

Kunst-Vielfalt

Aktiv im Kulturbetrieb ist die Gruppe MOSAIK. (Bild links unten) Sie besteht seit 1998, organisiert Ausstellungen und Kunstaktionen. MOSAIK pflegt den Austausch mit Künstlern, Kunstvereinen und Malgruppen im In- und Ausland.

Das „Kultureck“ fördert seit 1988 zeitgenössische Kultur. Das Kultur-Verständnis des Vereins ist breit gefächert und nicht  elitär. Man legt jedoch Wert auf Niveau und Originalität. Viele der Künstler  zeigen ihre Werke in eigenen Ateliers.

Neben der bildenden Kunst macht sich Kallmünz zunehmend auf den Weg, nun auch die schreibende Kunst und die Musik für sich zu entdecken.

Geschichte in Stein

Nach dem 30-jährigen Krieg und der Reformation sollte in Bayern der
katholische Glaube wieder eingeführt werden. Da kamen Barock und Rokoko mit ihrer Lust an ausgefeilter Darstellung gerade recht, denn was man mit eigenen Augen sieht, kann man leichter glauben.

Als dauernde Mahnung war sicherlich das große Deckenfresko in der Kallmünzer Kirche St. Michael gedacht: „Der Höllensturz der abtrünnigen Engel”, den der Kallmünzer Künstler Matthias Zintl gemalt hat.
Zintl war der erste namentlich erwähnte ansässige Kallmünzer Künstler.

Die Angst vor dem „Schwarzen Tod” hat St. Sebastian zum Lieblingsheiligen der Kallmünzer gemacht. Weil sie von der Pestepidemie 1713 verschont geblieben waren, erbauten sie ihm zum Dank auf dem nahen Auberg eine kleine Wallfahrtskirche. In einer geschwungenen Linie führt der
Kreuzweg, modern gestaltet vom ansässigen Künstler Ludwig Bäuml, hinauf zum Sebastiberg am Ortsrand von Kallmünz.